Familie Krupp – In Deutschland ist die Familie Krupp eine der prominentesten und bekanntesten Industriedynastien. Seit 1811, als in ihrer Heimatstadt Essen die Gussstahlindustrie gegründet wurde, hat sie an der Entwicklung Deutschlands mitgewirkt.
Die ersten Schritte Ein ursprünglich aus den Niederlanden stammender Zweig der Familie Krupp kam in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach Essen. Arnold Krupp war ein Händler, der als erster auf diesem Gebiet verzeichnet wurde. Er war von 1587 bis zu seinem Tod 1624 Mitglied der Essener Kaufmannsgilde. Er spezialisierte sich auf den Einzelhandel mit Lebensmitteln und Hausrat sowie Eisenwaren.
Die Familie Krupp gehörte zu den Ureinwohnern Essens. Ihr wirtschaftlicher Erfolg basierte auf einer blühenden Handelswirtschaft. Mitglieder der Familie bekleideten zahlreiche Ehrenämter in der Regierung, wie Pensionsverwalter und Ratsherr. Arnold Krupp war über 30 Jahre Oberbürgermeister von Gießen. An der dortigen Universität promovierte er sowohl im bürgerlichen als auch im kanonischen Recht.
Helene Amalie Krupp Friedrich Jodocus Krupp, der Sohn von Arnold Krupp, begann 1732 mit einem Lebensmittelgeschäft; nach seinem Tod führte es seine Witwe Helene Amalie Krupp, geb. Ascherfeld. Sie war eine dynamische Geschäftsfrau, die einerseits die Reichweite ihres Unternehmens über das Rheinland hinaus erweiterte und London, Hamburg und Bremen als zusätzliche Anlaufstellen für Kunden und Lieferanten hinzufügte.
Doch die „Witwe Krupp“ verlagerte ihren Fokus vom Handel auf die Produktion, eröffnete eine Schnupftabakfabrik und investierte in Kohle. Sie besaß zwischen 1799 und 1808 auch die Hütte „Gute Hoffnung“ im heutigen Sterkrade in der deutschen Stadt Oberhausen.
Herr Friedrich Krupp Nach dem Tod ihres Sohnes Peter Friedrich Wilhelm, der ihr bei der Führung des Unternehmens half, wurde Helene Amalie Krupp zu einer wichtigen Figur im Leben ihres Enkels Friedrich. Seit 1805 war er in verschiedenen leitenden Funktionen auf ihrer Gutehoffnungshütte tätig und beerbte 1810 Helene Amalie Krupp.
Friedrich Krupp, der in die Fußstapfen seines Großvaters und seiner Großmutter trat, war ehrenamtlich im Stadtrat tätig und suchte aktiv nach innovativen neuen Märkten für sein Unternehmen. Deshalb gab er das klassische Kaufmannsgewerbe zugunsten des metallverarbeitenden Gewerbes auf. Zusammen mit Georg und Wilhelm von Kechel gründete er am 20. November 1811 in Essen eine Gußstahlfabrik mit der Absicht,
durch Umschmelzverfahren einen Spezialstahl herzustellen, der außergewöhnlich rein, hart und dauerhaft genug sein sollte, um englischen Qualitätsstandards zu entsprechen . Tiegelstahl, genauer gesagt Stahlguss, wurde 1740 von Benjamin Huntsman in England hergestellt. Die napoleonische Blockade des Kontinents im Jahr 1811 verhinderte jeglichen Export.
Seit 1816, als er die anderen Eigentümer der Gussstahlfirma auskaufte, war Krupp alleiniger Eigentümer. Probleme mit der Technologie, mangelnder Umsatz, Geldmangel und gesundheitliche Unzuverlässigkeit wirkten dem Erfolg entgegen.
Das Geld aus dem Erbe der Familie wurde schnell für den hohen Investitionsbedarf des Unternehmens ausgegeben. Friedrich Krupp verkaufte 1824 das prominente Bürgerhaus der Familie, um sich mit seiner Familie das bescheidene Haus des Betriebsleiters auf dem Fabrikgelände leisten zu können.
Krupp wurde auch aus der Liste der angesehenen Mitglieder der Essener Kaufmannsgemeinschaft gestrichen, womit seine dortige gesellschaftliche Stellung faktisch beendet wurde. Die Tiefe des Sturzes. Nach seinem frühen Tod im Alter von 39 Jahren im Jahr 1826 führten seine Frau Therese, geb.
Wilhelmi und ihre vier Kinder ein kleines, hoch verschuldetes Unternehmen, das eine Handvoll Mitarbeiter beschäftigte. Aber auf dem Gebiet der metallurgischen und technologischen Fertigung hatte er etwas wirklich Revolutionäres geschaffen. Die ersten Produkte, die hergestellt wurden, waren Werkzeuge, darunter Gussstahlstangen, Feilen, Münzstempel und Walzen.
Das Gussstahlwerk Krupp war ein Katalysator für die Wandlung des agrarischen „Ruhrgebiets“ zu einem weitläufigen Industriezentrum. Am Anfang stellten die Hersteller Instrumente her, darunter Gussstahlstäbe, Feilen, Münzstempel und Walzen. Um ein zukunftsweisendes Produktionsverfahren im metallurgisch-technischen Bereich zu schaffen, war das Krupp-Gussstahlwerk einer der Kerne,
die dazu beitrugen, das agrarische „Ruhrgebiet“ in eine weitläufige Industriemetropole umzuwandeln. Zunächst produzierten die Fabriken Gussstahlstangen, Schneid- und Schabewerkzeuge, Feilen, Münzstempel und Walzen. Das Gussstahlwerk Krupp war ein Katalysator für die Entwicklung des einst ländlichen Ruhrgebiets zu einem modernen Industriezentrum.
A.Krupp, Alfred Mit Hilfe ihrer Familie, insbesondere ihres ältesten Sohnes Alfred Krupp, hielt Therese Krupp das Geschäft ihres verstorbenen Mannes am Laufen. Mit 14 Jahren leitete er die Firma seines kranken Vaters und wurde schließlich deren offizieller Geschäftsführer und 1848 alleiniger Eigentümer.
Obwohl er keine formale Ausbildung absolviert hat, hat er sich umfangreiches technisches und betriebswirtschaftliches Know-how angeeignetErfahrung. Das Vertrauen in seine Fähigkeiten und die Entschlossenheit, weiterzumachen, trieben ihn voran: „Meine Ungeduld ist wie ein Krokodil – sie lässt sich nicht zügeln.“
Dank Unternehmergeist, Ausdauer und Risikobereitschaft konnte er das Unternehmen in nur wenigen Jahrzehnten zu einem großen Industriekonzern mit über 20.000 Mitarbeitern und globaler Präsenz aufbauen. Die Gezeiten der öffentlichen Meinung wendeten sich zu seinen Gunsten.
Der Name Alfred Krupp ist untrennbar mit der Zeit der Industriellen Revolution verbunden. Er steht für Fortschritt in Wirtschaft und Technik. Es ging schon immer darum, qualitativ hochwertige Waren herzustellen; wie das Sprichwort sagt: “Normale Arbeit ist gegen meinen Instinkt.”
Umsatz und Mitarbeiterzahl des Unternehmens wuchsen langsam bis etwa 1850, als die Industrialisierung neue, äußerst profitable Märkte erschloss. Besonders robust entwickelte sich der Verkauf von Eisenbahnzubehör wie Achsen, Federn und Schienen.
Dies gilt insbesondere für den nahtlosen Eisenbahnradreifen, den Alfred Krupp als seine größte Erfindung betrachtete. Es wurde in den frühen 1850er Jahren patentiert und wurde schnell zu einem internationalen Bestseller, nachdem es in die ganze Welt verschickt wurde. Diese Innovation hat die Effizienz und Sicherheit des Zugverkehrs erheblich verbessert.
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