
Familie Sonnemann – Die Familie Sonnemann hat keinen Zugang zu modernen Annehmlichkeiten wie modernen Energiequellen, Sanitäranlagen oder Verkehrsmitteln, da sie so weit im Hunsrück wohnt. Ihr mageres Auskommen wird durch ihre Beschäftigung als Biobauern und Saatgutvermehrer unterstützt. Die fast mittelalterliche Idylle wird durch die Planung der Autobahn „B 50 neu“ erschüttert, die das sichere Leben und Arbeiten der Familie gefährdet.
Im Laufe des Films erlebt die Familie Sonnemann eine Reihe außergewöhnlicher Ereignisse. Wie kommen die achtjährige Wanda und der fünfjährige Alwin ohne Strom, Licht, Bad oder Dusche zurecht? Die Bitte der Autoren um Klärung. Und sie unterstützen den Widerstand gegen die von Friedmunt und Katrin Sonnemann geführten Abschnitte Mosel und Hunsrück der “B 50 neu”.
Ich habe es nicht einmal meinen Klassenkameraden in der Grundschule erzählt! Sie haben keine Ahnung, dass ich einen nicht traditionellen Lebensstil lebe. Die Leute gehen davon aus, dass ich bei meiner Großmutter wohne. Allerdings »ist das nicht richtig.
Baby Alwin, 5 Jahre
Die Familie Sonnemann lebt ihre utopischen Ideale in der abgelegenen Region des Hunsrücks aus, wo sie keinen Zugang zu modernen Annehmlichkeiten wie Strom, Erdgas, Hausinstallationen oder Verkehrsmitteln hat. Sie wachen jeden Tag im Morgengrauen auf, baden in der Wanne und benutzen bei Mondlicht das Plumpsklo auf der anderen Wiese. Die Kinder schauen nachmittags nicht fern, sondern malen mit Mama oder spielen im Baumhaus, bevor sie mit dem Schulbus durch den Wald fahren.
Die Samen der seltenen, uralten Pflanzen, die Friedmunt Sonnemann kultiviert und über den Bio-Handel vertreibt, sind bei Sammlern begehrt. Die Sonnemanns haben ein angenehmes Einkommen, sodass sie sich ihren gesamten materiellen Bedarf problemlos leisten können. Sie stimmen zu und äußern schweigend ihre Missbilligung. Das Projekt Umfahrung B 50 stört die Ruhe. Die Sonnemanns und andere Kläger leiten rechtliche Schritte ein, weil ihre Lebensqualität durch ein geplantes Bauprojekt bedroht ist, das eine ansonsten malerische Gegend durchziehen wird.
Der Familienalltag wird untersucht, und das Video wirft ernsthafte Bedenken hinsichtlich des alternativen Lebensstils auf.Friedmunt Sonnemann und seine Frau Katrin zogen vor 14 Jahren auf die Königsfarm mit der Absicht, ein zurückgezogenes Leben zu führen und so viel wie möglich für sich selbst zu sorgen. Heute ist der Anbau und die Pflege seltener und exotischer Pflanzen die Haupteinnahmequelle von Friedmunt.
Der Großteil seines Einkommens stammt aus dem Verkauf und der Auslieferung dieser Samen, entweder über Zwischenhändler wie die Zeitschrift „Schrot und Korn“ oder auf privatem Weg. Sogar in Australien beispielsweise ist er aufgrund der Einzigartigkeit seiner Arbeit bereits bekannt.Eine Luftaufnahme des Gartens der königlichen FarmDer Erhalt der „genetischen Vielfalt“ liegt der Familie Sonnemann am Herzen. Welche Saatgutvarianten kommerziell verkauft werden dürfen, entscheidet derzeit die Kommission der Europäischen Union.
Chemiekonzerne wie Bayer kontrollieren die überwiegende Mehrheit der „Saatzüchter“ und schreiben ihnen vor, was sie anpflanzen müssen und was nicht, um den Verkauf ihrer Sprays zu maximieren. Infolgedessen gibt es Einschränkungen für den Austausch bestimmter alter Stämme, obwohl ihr Schutz unerlässlich ist. Denn die von der EU favorisierten Hochleistungssorten haben zwar wünschenswerte Eigenschaften, erfordern aber häufig den Einsatz von äußerst umweltschädlichen Pestiziden und Düngemitteln.
Jetzt müssen wir jedoch zur königlichen Farm gehen. Vom Parkplatz aus sind es gut 500 Meter bis zum ersten Gebäude, das Sie sehen werden: eine riesige Scheune, in der unten Arbeitsgeräte untergebracht sind und oben eine recht komfortable Einrichtung. Katrins Wohnwagen, in dem der Filzworkshop stattfindet, steht gleich gegenüber. Bleibt man auf dem viel befahrenen Weg, gelangt man in wenigen Minuten zu einem gemütlichen Plätzchen mit Feuerstelle.
Die drei Wohnwagen links dienen der Bewirtung von Gästen und der Unterbringung von Wanda, der zehnjährigen Tochter der Sonnemanns. Auf der anderen Seite des Platzes befindet sich eine selbstgebaute Struktur, die als “Pavillon” bekannt ist und in der Mahlzeiten eingenommen werden. Seine beiden langen Wände bestehen fast vollständig aus Glas. Das Badezimmer mit Dusche, Waschbecken und Badewanne befindet sich in einem angebauten Flügel des Pavillons.
Die Waschbecken haben keine Wasserhähne; stattdessen schöpft man Wasser aus der Badewanne, was das ganze Arrangement zunächst etwas ungewöhnlich wirken lässt. Es fließt von einer Quelle oben den Hang hinunter. Als zusätzliches Plus ist die Solardusche auf dem Platz sowohl umweltfreundlich als auch effektiv. Gehen Sie weiter und Sie erreichen das Sonnemann-Haus, das nach traditioneller Methode aus Lehm und Stroh gebaut wurde.
Als ich auf meiner Sightseeing-Tour ankam, war Katrin in dieser wohlgerösteten Küche und kochte Sirup aus verschiedenen Beeren. Die Vorratskammer dient der Aufbewahrung von verschlossenen und haltbaren Lebensmitteln, während der Erdkeller für Butter und andere verderbliche Waren verwendet wird. Wenn Sie nach Milch suchen, müssen Sie sich durch den Wald und die steile Wiese an der erklimmenTalboden, wo das Wasser fließt. Sie hatten ungefähr 30 Hühner und 8 Schafe und ein paar Katzen, als ich dort war.
Während ich dort mein Praktikum machte, hielten sich etwa 15 bis 20 junge Menschen aus verschiedenen Nationen im Rahmen eines „Arbeitslagers“ auf dem Hof auf. Es war toll, mit interessierten Menschen zu sprechen, die den Widerwillen über diesen Unterschied nicht scheuten, im Gegensatz zu einigen meiner Bekannten, denen ich von dem Praktikum erzählte und die mich aufgrund meiner Rasse wegen meines Praktikums nicht ernst nahmen.
