
Guido Knopp Krankheit – Guido Friedrich Knopp wurde am 29. Januar 1948 im hessischen Treysa geboren und wuchs in einem evangelischen Haushalt in Aschaffenburg auf. Sein Großvater väterlicherseits stammte aus Oberschlesien, seine Großmutter mütterlicherseits aus Oberhessen. Knopp begann seine schulische Ausbildung am humanistischen Kronberg-Gymnasium in Aschaffenburg, wechselte dann aber auf das strengere Friedrich-Alexander-Gymnasium in Neustadt a der Aisch, wo er das Abitur mit der Note 1,4 machte.
Knopp studierte in Frankfurt am Main und Würzburg Geschichte, Politik und Publizistik. Er war studentischer Journalist beim Main-Echo und der Frankfurter Neuen Presse. Gemeinsam mit Rudolf Buchner und Eberhard Kolb erwarb Knopp seinen Ph.D. in der Geschichte im Jahr 1975; [6] Seine Dissertation befasste sich mit den Vereinigungsbestrebungen von SPD und USPD zwischen 1917 und 1920.
Knopp behauptet, er habe sich schon immer für eine Karriere in der Fernsehberichterstattung interessiert, obwohl er ursprünglich vorhatte, über den Printjournalismus in das Feld einzusteigen. Er ging zum renommierten Burda-Verlag. Knopp verließ die Frankfurter Allgemeine Zeitung nach einem Jahr und wechselte zur Welt am Sonntag. Nach einer zufälligen Begegnung mit Dieter Stolte, dem damaligen Programmchef des ZDF, wurde er 1978 vom Unternehmen eingestellt.
Als Knopp 1980 zum ZDF kam, wurde er beauftragt, eine wöchentliche Quizshow zu moderieren. Ab 1984 leitete er die Redaktion der von ihm neu geschaffenen Sparte Zeitgeschichte im ZDF. Die 1980er Jahre markierten den Beginn der Produktion aktueller Fernsehserien und Dokumentationen wie „Hitler: Eine Bilanz“, „Unser Jahrhundert: Deutschlands tödliche Tage“, „Hitlers Helfer“, „Holocaust“ und „Die Deutschen“. Die Redaktion betreute auch die wöchentlichen Geschichtssendungen „Damals“ und „Geschichte“, die von Knopp moderiert wurde. Passend zu den beliebten TV-Dokumentationen gab es bei Knopp auch regelmäßig Bücher und DVDs.
Knopp war Professorin für Publizistik an der Universität Gießen und der Gustav-Siewerth-Hochschule in Weilheim-Bierbronnen, einer privaten katholischen Hochschule, die bis 2014 bestand. Auf ihre Empfehlung hin wurde Knopp 1994 zur ordentlichen Professorin ernannt. Knopp war Abteilungsleiter einer der vier Abteilungen der Akademie und Mitglied des Senats, wie im Vorlesungsverzeichnis aufgeführt. Er war Mitglied des Freundeskreises der Akademie und leitete oft deren Feiern.
1978 initiiert und bis 2008 von Knopp geleitet, waren die Aschaffenburger Gespräche eine Reihe von Foren zur jüngeren Geschichte. ZDF und Phoenix haben diese Gespräche aufgezeichnet und ausgestrahlt. Knopp übernahm 2010 die Funktion des Vorsitzenden der gemeinnützigen Organisation Our History. Die Institution hat es sich zur Aufgabe gemacht, „die Erinnerungen von Zeitzeugen filmisch festzuhalten und für künftige Generationen verfügbar zu machen“, das National Memory.
In Deutschland tourt seit Oktober 2011 ein „Jahrhundertbus“ durch die Lande, um Menschen zu interviewen, die in einem bestimmten Zeitraum am Leben waren. Knopp ist auch Berater für das kürzlich eingeweihte The Wall Museum East Side Gallery im Jahr 2016.Mit Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze von 65 Jahren trat Knopp am 3. Februar 2013 als Leiter der ZDF-Sendung Zeitgeschichte zurück. Damals wurde er von den Medien als „Deutschlands bekanntester Historiker“ bezeichnet.
persönlich Knopp ist Mainzer, verheiratet mit Gabriella, einer ungarischen Lehrerin, und Vater von zwei Kindern. Knopp hatte am Weihnachtstag 2018 in seinem Ferienhaus in Florida eine potenziell tödliche Gehirnblutung. Er wurde vier Mal operiert und verbrachte mehrere Wochen auf der Intensivstation. Er überwand die Krankheit, die sein Leben bedrohte, und arbeitet derzeit an neuen Schreibprojekten.Ziele und Arbeitsweise
Das ZDF konnte mit seinen Geschichtsdokumentationen zur besten Sendezeit eine große Zuschauerschaft gewinnen. Knopp war maßgeblich an dieser Veränderung beteiligt. Der Begriff “Histotainment” wurde verwendet, um seinen Schreibstil zu definieren. Mit dem Slogan „Aufklärung braucht Reichweite“ beschreibt Knopp die Motivation hinter seiner Arbeit. ZDF Enterprises wird von der Knopp-Redaktion produziert und exportiert seine Shows mit großem Erfolg in die ganze Welt.
Kritiker von Knopps Geschichte beobachteten eine zu starke Vereinfachung komplizierter historischer Situationen und argumentierten, dass sich seine riesige Serie zu eng auf das Leben bemerkenswerter Personen konzentrierte. Andererseits weisen seine Unterstützer schnell darauf hin, dass sie nicht für Historiker schreiben, sondern für Laien, die mit den Besonderheiten der Vergangenheit nicht vertraut sind.
Mitglieder des Beirats für Knopps Publikationen sind Wissenschaftler wie Hagen Schulze, Heinrich Schwendemann, Barbara Stollberg-Rilinger, Michael Stürmer, Hans-Ulrich Wehler, Heinrich August Winkler oder Stefan Weinfurter; der Verband der Geschichtslehrer in Deutschland arbeitet mit Knopps Herausgebern zusammen und empfiehlt deren Publikationen.KontroversenAls Beispiel für die Schwierigkeiten, die dabei auftreten können, wird der Konflikt zwischen dem Journalisten Thomas Schuler und Guido Knopp herangezogen
forschen in Thomas Leifs Buch Passion: Research. Im Jahr 2000 hielt Schuler Knopps Professur für verdächtig, da sie von der Gustav-Siewerth-Akademie vergeben worden war, deren Leitung unter anderem mit der konservativen Gruppierung Verein zur Förderung psychologischer Menschenerkenntnis verbunden war. Trotz Schulers Sieg vor Gericht nahm die Berliner Zeitung dieses Stück aus Vorsicht nicht in ihr öffentliches Archiv auf, als es von Mitgliedern der Gustav-Siewerth-Akademie angefochten wurde.
Wie Peter Kümmel die Reaktionen auf Knopps Dokumentarfilme sowohl in den USA als auch in Deutschland zusammenfasst: Knopps Filme dienten als “Rollenspiele”, durch die die Deutschen Frieden mit ihren Vorfahren schließen konnten. Mehr als nur harte Fakten würden sich die Filme auf das kollektive „Wir“-Gefühl konzentrieren. Die Fähigkeit zur Empathie macht das Gedächtnis zu großzügig. Die im Herbst 2006 ausgestrahlte ZDF-Sendung „Die Kinder der Flucht“ wird von Evelyn Finger kritisiert, weil sie Gespräche mit Augenzeugen bagatellisiert und überemotionalisiert.
