
Petra Söchting Alter – Unsere Gesellschaft wird sich immer mit dem Problem der Gewalt gegen Frauen befassen und daran arbeiten müssen, es zu beenden. Aber auch mit Hilfestellung ist Vorsicht geboten. Die Leiterin des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ erklärt im Interview, warum es keine Patentlösung gibt.
Jede dritte deutsche Frau wird irgendwann in ihrem Leben Opfer körperlicher Misshandlung. Dies kann sich auf vielfältige Weise äußern, darunter verbaler, körperlicher oder sexueller Missbrauch zwischen Intimpartnern, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz oder in der Gemeinschaft oder sogar Zwangsheirat oder Menschenhandel. Seit sieben Jahren können sich Menschen unter der Rufnummer 08000 116 016 beim Hilfetelefon „Missbrauch gegen Frauen“ zu jeder Form von Gewalt gegen Frauen beraten lassen.
24/7/365, anonym und in 17 verschiedenen Sprachen bietet es Erst- und Krisenhilfe. Im letzten Jahr gingen über 77.000 Anrufe ein. Im Interview mit der Leiterin des Hilfetelefons, Petra Söchting, sprach der Promi darüber, warum viele betroffene Frauen zögern, Hilfe zu suchen, und was Sie tun können, um sie zu unterstützen, wenn sie sich melden.
Die Website www.hilfetelefon.de bietet Zugang zu einem Netzwerk von über 80 ausgebildeten Beratern, die rund um die Uhr per Telefon, E-Mail, Sofort- oder Termin-Chat erreichbar sind. Dieser 24/7/365 landesweite Service wird für Frauen angeboten, die Angriffe von Freunden, Familie und Kollegen erlebt haben. Die Beratung erfolgt in 17 verschiedenen Sprachen, bei Bedarf auch in Deutscher Gebärdensprache und Leichter Sprache.
stern: Viele Fachleute, Frau Söchting, haben Sorge, dass die Corona-Ausgangsbeschränkungen zu einem Anstieg von Übergriffen auf Frauen führen könnten. Gab es in den vergangenen Wochen vermehrt Meldungen über Gewaltausbrüche?
Laut Söchting war der April der Monat, in dem wir die meisten Beratungsanfragen erhalten haben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichneten wir ein Plus von knapp 20 %. Dies garantiert jedoch nicht, dass es zu einer Zunahme von Gewalttaten gekommen ist. Generell rate ich davon ab, einen solchen Schluss zu ziehen. Vielleicht hören mehr Menschen von der Unterstützung, die wir bieten können, und deshalb sehen wir einen Anstieg. Auch ich mache mir Sorgen, dass das Corona-Verbot zu einer Zunahme von Gewalt gegen Frauen führen könnte.
Die Hotline dient vielen Menschen in Not als erste Anlaufstelle. Wenn Sie einen Hilferuf erhalten, was ist der erste Rat, den Sie geben?Es gibt keine One-size-fits-all-Lösung. Die Frauen, die sich an uns wenden, haben vielfältige Erfahrungen mit Gewalt und individuelle Sorgen und Nöte. Die Personalisierung unserer Empfehlungen hat für uns Priorität. Wir berücksichtigen jeden einzelnen Umstand und Fall sorgfältig und sorgfältig für sich.
Die Leitphilosophie unserer Arbeit besteht darin, niemals Entscheidungen zu treffen oder Maßnahmen zu ergreifen, ohne zuvor mit möglicherweise betroffenen Personen Rücksprache zu halten.Gibt es nichts, was ich sagen kann, um einem Freund zu helfen, einem missbräuchlichen Partner zu entkommen?
In Wirklichkeit sind Anleitungen und Empfehlungen in einem solchen Szenario nicht sehr nützlich. Wer ohnehin schon gestresst ist, wird dadurch noch viel mehr belastet. Als erstes würde ich der Freundin sagen, dass sie die richtige Wahl getroffen hat, indem sie dir ihr Geheimnis anvertraut hat. Angesichts der Größe der Herausforderung, die diese Situation für sie darstellt. Sag ihr, dass sie deine Unterstützung hat. Bieten Sie Ihre Hilfe an. Je nach Kontext kann dies unterschiedliche Formen annehmen.
AusgeblendetGEWALT IM HAUSWenn häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder an der Tagesordnung ist und es niemanden zuinteressieren scheintEs ist möglich, dass Sie sich freiwillig melden, um mehr über lokale Hilfsmöglichkeiten zu erfahren. Das, oder geh mit ihnen in eine psychiatrische Klinik. Sie konnten gemeinsam an ganz konkreten Plänen für Krisenzeiten arbeiten. Es ist möglich, dass sie ein geheimes Wort benutzt, um Sie zu warnen, dass ihr Leben in Gefahr ist. Im Notfall kann sie Ihnen ein Kit hinterlassen, das alle wichtigen Unterlagen enthält.
Der wichtigste Teil ist jedoch, der anderen Person zu versichern, dass sie Ihr Engagement und Ihre Unterstützung hat, während sie ihre eigenen internen Konflikte und Unsicherheiten meistert. Eine missbräuchliche Beziehung zu beenden, ist harte Arbeit. Handeln Sie außerdem niemals ohne die Zustimmung der Betroffenen.
Die Bertelsmann Content Alliance, zu der die UFA, die Mediengruppe RTL, RTL Radio Deutschland, die Verlagsgruppe Random House, BMG und der Verlag Gruner + Jahr gehören, beteiligt sich an der Kampagne #sicherheim, in der der Prominente zu sehen ist.
Bitte helfen Sie den Opfern häuslicher Gewalt. Wenn Sie an die Stiftung stern eV spenden, geht das Geld an die Frauenhauskoordination eV, die Zentrale Beratungsstelle der Autonomen Frauenhäuser und des Bundesverbandes der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufzentralen.
Recht. Unser Tipp: Verbinden Sie sich so schnell wie möglich mit der Welt. Bitte schämen Sie sich nicht! Bitte teilen Sie mir mit, was passiert ist. Sie können mit jemandem telefonieren, eine Beratungsstelle aufsuchen oder sich auf die Unterstützung Ihres Netzwerks verlassen. Dich erkennen
Die Möglichkeit zu haben, Hilfe und Pflege zu suchen, ist von entscheidender Bedeutung. Wir hoffen, dass diese Botschaft dazu beitragen wird, die Unabhängigkeit der Frauen voranzubringen. Betroffene sollen sich nicht als hilflose Opfer fühlen, sondern als Handlungsmacht.
Was macht es Frauen so schwer, sich einer anderen Person anzuvertrauen?Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Opfer von Gewalt oft nicht nur körperlichen Schaden erleiden, sondern auch soziale Degradierung und Scham. Aus diesem Grund verbergen viele Opfer von Gewalt gegen Frauen ihre Erfahrungen.
Sie haben Bedenken und verinnerlichen die Schuld für ihre Handlungen. Viele Menschen haben auch Angst, dass ihnen niemand glauben wird. Andere befürchten, dass sich die Situation nur noch verschlimmert.Wo fangen wir an, um die Sorgen der Frauen zu lindern?
Wir haben es für den Anfang so einfach wie möglich gemacht, mit uns in Kontakt zu treten, indem wir unser Angebot so gestaltet haben. Für Ihre Bequemlichkeit haben wir jeden Tag rund um die Uhr geöffnet. Jegliche Kommunikation mit uns ist nicht nur kostenlos, sondern wird auch streng vertraulich und anonym gehalten. Fühlen Sie sich nicht verpflichtet, preiszugeben, wer Sie sind. Das ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass Frauen den Mut aufbringen, den ersten Schritt zu wagen.
Unsere Berater sind Experten auf ihrem Gebiet. Erfahrene Pädagogen, Sozialarbeiter und Psychologen gehen auf jeden Schüler individuell ein. Nichts geschieht ohne die Zustimmung der Frauen, wir präsentieren nur Informationen und zeigen Handlungsmöglichkeiten auf. Sie sind allein verantwortlich für alle Entscheidungen, die sie treffen. Wieso den? Denn sie entscheiden, was mit ihnen passiert.
Die Bertelsmann Content Alliance, zu der die UFA, die Mediengruppe RTL, RTL Radio Deutschland, die Verlagsgruppe Random House, BMG und der Verlag Gruner + Jahr gehören, beteiligt sich an der Kampagne #sicherheim, in der der Prominente zu sehen ist.
