Uwe Hück Vermögen – Sobald Uwe Hück einen Schritt zurücktritt, hören die Bänder auf zu rollen. Hunderte Porsche-Arbeiter haben sich an diesem tristen Februartag im Werkshof in Stuttgart-Zuffenhausen versammelt. Ihm zu Ehren feiern sie das Leben des Mannes, der fast drei Jahrzehnte lang für ihre Rechte gekämpft hat.
Doch Hück hat jetzt ein noch ehrgeizigeres Ziel: „Ich will Deutschland umgestalten“, schreit er ins Mikrofon. Mit anderen Worten, ich bin bereit für einen Neuanfang. In der Pforzheimer Kommunalpolitik, als Sozialdemokrat.
Vor einem Jahr war viel davon die Rede, wie der bekannteste Betriebsrat des Landes seinen Fokus abrupt von Porsche auf die Politik verlagert hatte. Ist es möglich? Ich verstehe nicht, warum er seine Autorität aufgibt. Was ist die Geschichte hinter dem Stück? Hück wies jede Skepsis zurück und beteuerte, er sei “freiwillig zu hundert Prozent” gegangen.
Hück ist das einzige Unternehmen im VW-Konzern, das einen Betriebsrat mit einem so strengen Regelwerk hat.aber kündigt freiwillig seinen Job und sammelt dann weiter? Business Insider hat herausgefunden, dass Porsche den ehemaligen Gewerkschaftsvorsitzenden noch lange weiter bezahlen wird.
Der Vorstand und Hück erzielten daraufhin eine katastrophale Einigung: Der Betriebsratschef trat vereinbarungsgemäß im Februar 2019 zurück, kassierte bis Ende 2019 sein Jahresgehalt von rund 400.000 Euro weiter und schied dann aus Gesellschaft. Der 57-Jährige wird, wie im Exklusivvertrag festgelegt, bis zu seinem Ausscheiden weiterbezahlt.
Er könnte mit mehr oder weniger als drei Millionen Euro enden, je nachdem, wie gut das Unternehmen läuft. Ein beispielloses Regelwerk für einen VW-Konzernbetriebsrat. Der berufliche Weg von Hück war einzigartig. 1985 war er ein Kind, das zu Hause unterrichtet wurde, Absolvent der Sonderpädagogik und zweimal Europameister im Thaiboxen. Er bewarb sich um Arbeit, um genug Geld für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Thailand zu verdienen.
Das HR-Team wollte ihn zunächst wegen fehlender Zeugnisse nach Hause schicken. Der muskulöse Kampfsportler war empört und fauchte die Schuldigen an: „Wenn du sagst, du hast keinen Platz, ist das okay. Aber sag mir bitte nicht, ich bin zu dumm, um zu verstehen! Hück ist Hück. Es war ein starker, verbindliches Statement und war fortan der Ansprechpartner in Zuffenhausen, wenn es um die Lackierung von Sportwagen ging.
Die Spitzenkräfte der IG Metall, die Sportwagen herstellt, erkannten das Sprechtalent und das Selbstvertrauen des Malers, nachdem er mit ihnen auf Augenhöhe verhandelt hatte. Hück begann seine Karriere bei Porsche als Vertrauensmann, stieg schnell in den Betriebsrat auf und ist seit 2003 Gewerkschaftsvorsitzender des Unternehmens. In Abendkursen lernte er, was er wissen musste. Bei Verhandlungen sah er sich auf Augenhöhe mit Topmanagern, die einen Abschluss an einer renommierten Universität vorweisen konnten, manchmal sogar darüber.
Über einen sehr langen Zeitraum hat sich der Bulldozer-Ansatz am Arbeitsplatz ausgezahlt. Hück wurde zu einer lebenden Legende in der Arbeiterbewegung, indem er seinen Arbeitern beständig rekordverdächtige Prämien gewährte. Talkmaster und Gerhard Schröder, Bundeskanzler und persönlicher Freund des Bundespräsidenten, luden ihn ein, den Geburtstag des Bundeskanzlers zu feiern.
Mehrere angebliche Verstöße von Hück werden in einem internen Revisionsbericht detailliert beschrieben.Doch bei all dem Tumult muss Hück vergessen haben, was ein Betriebsrat kann und was nicht, und was man besser in Ruhe lassen sollte. Aus dem Jahr 2018 enthält ein Prüfbericht, der so dick wie eine Fingerkuppe ist, eine Wäscheliste mit mutmaßlichen Fehlverhalten des einflussreichen Gewerkschaftsführers. So stellte er zum Beispiel einen seiner Betriebsratskollegen als seinen persönlichen Fahrer ein. Gerüchten zufolge wurde der Garten von einer anderen Person gepflegt.
Laut Hück, der die Sondierung unterstützt haben will, war Mitte 2019 “im Großen und Ganzen alles im grünen oder gelben Bereich”. Während der Konzern zwar einige “rote Momente” erlebt habe, sei dies aber auch andernorts der Fall gewesen.
Alles begann mit einer Finanzprüfung von Porsche im Jahr 2016, die mehrere steuerliche Unregelmäßigkeiten aus dem Jahr 2009 aufdeckte. Porsche hat bereits eine beträchtliche Summe gezahlt, die auf mehrere zehn Millionen Dollar geschätzt wird, um verschiedene Steuer- und andere damit zusammenhängende Forderungen zu begleichen. In der Folge wurde auch Hück aufgefordert, die ihm zustehenden steuerpflichtigen geldwerten Vorteile wiedergutzumachen.
Anstatt den Rechtsweg zu beschreiten, entschied sich der Porsche-Vorstand für einen Vergleich mit einer hohen Geldsumme.Und Porsche-Chef Oliver Blume ließ all diese Vorwürfe gegen Hück und den Rest der Belegschaft von Anwälten untersuchen. Dem Betriebsratsvorsitzenden dürften laut renommierten Fachleuten keine strafrechtlichen Konsequenzen drohen.
Laut Rechtsgutachten eines Anwalts ist eine Kündigung ohne Vorankündigung rechtswidrig. Eine einfache Kündigung ist denkbar, aber aufgrund der langen Betriebszugehörigkeit und der Führungsrolle im Betriebsrat des Unternehmens mit hohen Kosten verbunden. Daher einigte sich der Vorstand auf eine kostspielige Kürzung der
Hück-Angelegenheit nach Rücksprache mit den Anwälten.Berichte von Business Insider deuten darauf hin, dass die Verhandlungen kurz und sachlich waren. Es scheint also, dass Hück das erste Angebot, das er erhielt, sofort annahm. Porsche sicherte sich jedoch ab, indem es eine Bestimmung forderte, die Hücks monatliche Zahlungen nach seiner Verurteilung sofort beenden würde.
Wie heikel der vertrauliche Vertrag ist, zeigen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Vier Monate nach seiner Abreise untersuchten die Kriminalbeamten Hücks persönliche Gegenstände. In diesem Fall betrafen die Ermittlungen jedoch Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke, Personalvorstand Andreas Haffner und Vorstandsvorsitzenden Blume und hatten nichts mit Hück zu tun.
Die Staatsanwaltschaft geht dem Vorwurf nach, Porsche habe einige Betriebsratsmitglieder, darunter Hück, überbezahlt. Ähnliche Vorwürfe wurden kürzlich von der Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen ehemalige VW-Vorstände erhoben. Die rechtliche Landschaft ist düster, um es milde auszudrücken.
Arbeitnehmervertreter sollen keine höhere Vergütung erhalten, als sie bei Fortführung ihrer bisherigen Tätigkeit erhalten hätten. Zahlreiche Modalverben. Porsche und Hück betonten stets, dass die Zahlung in Ordnung sei und in der Vergangenheit von Spezialisten überprüft worden sei.
Ohne die Gewerkschaften wird im VW-Konzern keine große Entscheidung getroffen.
Arbeitnehmervertretung und -zufriedenheit sind wiederkehrende Probleme für den Volkswagen Konzern. Das Management hat Prostituierte eingesetzt, um sich bei den Mitarbeitervertretern einzuschmeicheln.
Das Land Niedersachsen besitzt mehr als 20 % des Fahrzeugunternehmens, wodurch die Betriebsräte erhebliche Befugnisse erhalten. In der Konzernzentrale Wolfsburg werden die Gewerkschaften zu allen wichtigen Entscheidungen gehört.