Kevin Kühnert Biografie – Kühnerts Eltern arbeiten beide im öffentlichen Dienst; sein Vater für die Berliner Bezirksverwaltung und seine Mutter für eine Arbeitsagentur. 2008 schloss er das Beethoven-Gymnasium in Berlin-Lankwitz mit dem Abitur ab und war dort als Schülerratsvorsitzender tätig. Danach war er ein Jahr lang ehrenamtlich im Jugend- und Kinderamt Steglitz-Zehlendorf tätig.
2009 begann er sein Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin; 2010 brach er ab und arbeitete bis 2014 im Callcenter von myToys.de. Zunächst war er von 2014 bis 2016 im Büro von Dilek Kalayci, dann wechselte er 2016 ins Büro von Melanie Kühnemann-Grunow und bleibt dort bis 2019 2016 begann er sein Studium der Politikwissenschaften an der Fernuniversität in Hagen, doch seit seiner Wahl zum Bundesvorsitzenden der Jusos ruht sein Unterricht.
In seiner Jugend spielte er Handball beim VfL Lichtenrade. Auf dem Fußballplatz folgt er Tennis Borussia Berlin, Arminia Bielefeld und dem FC Bayern München. Von Juni 2013 bis Mai 2017 war er Vorstandsmitglied von Tennis Borussia Berlin. Seine Mutter, eine große Unterstützerin des englischen Stürmers Kevin Keegan beschloss, ihren Sohn nach dem Fußballstar zu benennen.
In einem 2018 in der Siegessäule veröffentlichten Interview sprach er das Thema seiner sexuellen Orientierung erstmals offen an. Kühnert lebt mit Mitbewohnern in Berlin-Schöneberg. Er trat 2005 in die SPD ein und war von 2012 bis 2015 Vorsitzender der Jusos Berlin. Seit 2015 ist er stellvertretender Bundesvorsitzender der Juso und verantwortet dort die Aktivitäten der Organisation in den Bereichen Steuerpolitik, Rentenpolitik, Strukturpolitik, Bekämpfung des Rechtsextremismus in der Einwanderungspolitik und Social Media.
Am 24. November 2017 wurde er auf einem Kongress in Saarbrücken mit 225 von 297 Stimmen zum Bundesvorsitzenden der Juso gewählt, nachdem Johanna Uekermann nicht mehr kandidiert hatte. Der Bundeskongress in Schwerin hat ihn für eine zweite Amtszeit wiedergewählt Amt am 22. November 2019. Er erhielt 264 von 298 möglichen Stimmen.
Am 8. Januar 2021 ersetzte ihn Jessica Rosenthal mit 207 von 266 Stimmen, nachdem er zurückgetreten war, um für den Bundestag zu kandidieren. Er war Mitglied der Gruppe Linkes Zentrum der Jusos, einer der beiden linksgerichteten Gruppierungen der Jusos.Seit dem 12.08.2019 leitet er gemeinsam mit Melanie Kühnemann-Grunow den Geschäftsbereich Lichtenrade – Marienfelde.
Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans waren Kühnerts Wunschkandidaten für das Amt des SPD-Präsidenten 2019. Auf dem Bundesparteitag der SPD am 6. Dezember 2019 wurde er mit 70,4 % der Delegiertenstimmen zu einem der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD gewählt. Er wurde befördert Im Februar 2020 wurde er auf dem Bundesparteitag als Nachfolger von Lars Klingbeil zum SPD-Generalsekretär gewählt und erhielt die Zustimmung von 78,1 Prozent der SPD-Bundestagsabgeordneten Delegierte. Kühnert war von 2016 bis 2021 Mitglied des Kreistags Tempelhof-Schöneberg.
Als Direktkandidat für den Sitz Berlin-Tempelhof-Schöneberg für die Bundestagswahl 2021 wurde er am 24. April 2021 auf den dritten Platz der Berliner Landesliste gewählt. Als Ergebnis der Wahl erhielt er ein Direktmandat und einen Sitz im Bundestag Deutschen Bundestag mit 27,1 % der Stimmen im ersten Wahlgang. Der Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauen und Kommunen begrüßte ihn als Mitglied.
Kühnert, nachdem er Juso-Bundesvorsitzender geworden war, stellte sich öffentlich gegen die Idee einer neuen großen Koalition. Unter seinen vielen Argumenten gegen eine Fortsetzung wies er darauf hin, dass die Glyphosat-Entscheidung des Kabinetts von Merkel III. einem ausdrücklichen Kabinettsbeschluss widerspreche. „Viele Menschen, die keine Große Koalition wollen, haben ein sehr feines Gespür dafür, wenn versucht wird, ihnen ein Alternativmodell zu verkaufen“,
sagte er im Dezember 2017 in einem Interview zur Diskussion um eine „Koalitionskoalition“ oder Tolerierung in der SPD eine Minderheitsregierung. Bei Sondierungsgesprächen zur Bildung einer Großen Koalition im Januar 2018 bekräftigte er seine Position und plädierte stattdessen für eine Minderheitsregierung.
Ein Auftritt von Kühnert bei einer #NoGroKo-Kundgebung Die #NoGroko-Kampagne wurde nach dem SPD-Parteitag in Bonn am 21. Januar hochgefahren. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil kritisierte die Juso-Aktion: „Wenn Sie jetzt sagen: ‚Mach mit: Für 10 Euro bleibst du zwei Monate Mitglied , gegen die Große Koalition stimmen und dann austreten,
das entspricht meiner Meinung nach nicht.” Der Wert einer Mitgliedschaft wird dadurch gemindert. In einem am 1. Februar 2018 im Neo Magazin Royale veröffentlichten Interview mit Jan Böhmermann bekräftigte Kühnert seine Kritik an den Koalitionsverhandlungen und forderte ein Misstrauensvotum gegen Merkels Regierung.
Die Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei wurden gebeten, darüber abzustimmen, ob oder nichtdie Partei sollte wie 2013 am 2. März eine Koalition mit der Christlich Demokratischen Union bilden. Kühnert war zuvor durch Deutschland gereist, um vor Parteimitgliedern und der breiten Öffentlichkeit gegen eine große Koalition zu werben, wobei ihm immer ein Vertreter der CDU entgegentrat die Pro-Position bei Podiumsdiskussionen.