Ströbele Krank – Er braucht eine ganze Weile, um zum Rednerpult zu gehen. Hans-Christian Ströbele wirkt erschöpft, verbringt er doch in diesen Tagen fast ausschließlich am Lager. Doch als er auf dem Bundesparteitag vor seinen Grünen-Anhängern steht, scheint er in der sterilen Umgebung des Velodroms neue Kraft zu schöpfen. Ströbele wird von Dauerregen begrüßt, und viele der Delegierten, die am Wochenende nach Berlin gereist sind und nicht einmal halb so alt sind wie er, stehen auf, um ihn zu begrüßen.
Ströbele krächzt, “hoffentlich wird der Beifall nicht angerechnet auf meine Redetime.” Da spürt man, was irgendwann fehlen wird. Es macht ihm Spaß, auch wenn der Applaus ihn niederzuschlagen scheint und er das Halten mit einer Handbewegung stoppen muss. Und regt sich dann auf, weil in der Wahlagenda keine Leitsätze gegen Auslandsinterventionen der Bundeswehr stehen.
Parteichef Cem zdemir verkündete in den Saal: “Aber jeder weiß, der Christian ist echt!” obwohl er “viel anderer Meinungen als Ströbele” sei. Ja, der linke Utopist Mahn hat die Partei wie kein anderer zersplittert und viele Mitglieder an den Rand des Suizids getrieben, aber er hat auch die Grünen geprägt und profiliert. Ströbele warf die Aktie in die Luft und ging auf die Delegierten zu, in der anderen Hand einen ungeknoteten Blumenstrauß als Abschiedsgeschenk. Die frühesten werden ihn inzwischen vermisst haben, nehme ich an.
Ströbele ist 78 Jahre alt und eine der letzten ihrer Genossinnen, die für den Erfolg der Revolution gekämpft hat. Ich war total davon überzeugt“, sagt er. Er war so überzeugt, dass er als junger Anwalt auf die Einzahlung in seine Rente verzichtete. „Ich rechne damit, dass ich eine Revolutionsrente bekomme.“ Hat er aber nicht beendete sogar den ersten Band des Kapitals von Karl Marx.
Es ist Zeit, etwas für den Ruhestand zu tun. Der Kongressabgeordnete der Bundesregierung richtet sein Büro ein und gibt an, welche seiner Eingangs- und Ausgangsfaxmappen er führen wird. Eines der dienstältesten Mitglieder des Parlamentsausschusses zur Überwachung der Geheimdienste stellt sich dieses Mal nicht zur Wiederwahl.
Ströbele sagte dem SPIEGEL: “Die Leute haben am Wochenende die Häuser zu Demonstrationszwecken besetzt, das ist dann auch legitim.” „Ich sollte Robert Habeck wohl mal zu einem Gespräch einladen und ihn nach seiner Meinung zu der Sache fragen.Auch Ströbele, der seit vielen Jahren als Hausbesitzeranwalt tätig ist und bis letztes Jahr Mitglied des Deutschen Bundestages war, liefert eine Erklärung für Habecks Rechtsauffassung: „Er ist sowieso Schriftsteller, kein Richter.
Am Sonntag veranstalteten Mieter vieler leerstehender Berliner Gebäude eine Sitzblockade, um gegen den überhitzten Mietmarkt der Stadt zu protestieren. Ihre Wut richtete sich gegen die Tatsache, dass trotz steigender Mieten und knapper Wohnungsangebote Leerstände bestehen.
Bereits am Wochenende hatten sich Vertreter der Grünen einig, dass die Aktion #besetzen ein legitimes Mittel zum Zweck sei. Die Oberbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann, erklärte, die Vergeltungsaktion der Polizei sei ein „politisch inkorrektes“ Signal.
Stattdessen widersprach Habeck seinen Parteikollegen in der Hauptstadt. Der „Welt“ hatte er zuvor gesagt: „Dass das Rechtsbruch ist, ist klar wie Kloßbrühe: „Wer als Hausbesetzer in Häuser eindringt, weiß, dass es unrecht ist und entsprechende Konsequenzen hat.“ Unter den Aktivisten “für den Rechtsbruch” hatte er zwar den Rückhalt seiner Partei, aber er brachte sie nicht mit.
Was wussten Sie als AL-Mitbegründer über die pädophilen Praktiken der Organisation? Obwohl ich bei der Gründung der AL mitgewirkt habe, bin ich ihr nie beigetreten, weil ich die KPD-AO, eine kommunistische Organisation, innerhalb der AL als zu dominant empfand. Zu meiner Mitgliedschaft kam es erst bei der Bundestagswahl 1983, als ich als Vizemeister nominiert wurde. Mit Pädophilen bin ich erstmals nicht in der Alternativen Liste konfrontiert worden, sondern in der taz, als die Indianerkommune Nürnberg die Zeitung übernahm.
Diese Gemeinde förderte eine Sexualität, die das Verständnis der Kinder überstieg. Etwa Mitte der 1980er Jahre wurde ich zum ersten Mal mit der Forderung konfrontiert, die Pädophilenparagrafen der AL abzuschaffen, während ich für die Liga im Bereich der demokratischen Rechte tätig war. Aber darüber hinaus kann ich mich an nichts erinnern, auch nicht daran, ob ich die Menschen getroffen habe, über die dieses Buch geschrieben wird.